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Achate

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Achatforscher Terry Moxon aus GB an Covid19 gestorben:

11.1.2021: Vor einigen Tagen erreichte uns diese schreckliche Nachricht.
MW-Achat-Redakteur Johann Zenz berichtet in Kürze über weitere Details.

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Buchtipp:
Edle Steine für Tabatieren ...

Oktober 2020: Autor Ralf Schmidt konnte schon durch zahlreiche schriftliche Beiträge in den letzten Jahren seine uneingeschränkte Expertise für die wunderbaren „Schmucksteine“ und Steindosen des besonders achat- und jaspisaffinen Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen unter Beweis stellen. Als bisheriger Höhepunkt seines Schaffens erschien vor kurzem ein weiteres hochwertiges Buch über diese berühmte Schmucksteinsammlung, und zwar als Sonderveröffentlichung des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen.
Auf 280 Seiten und mit mehr als 500 Abbildungen wird die wertvolle und vor allem aus historischer Sicht überaus bedeutsame Kollektion, die seit 1984 als Teil der mineralogischen Sammlung im NHM Schloss Bertholdsburg in Schleusingen aufbewahrt wird, mit hochinteressanten und detaillierten neuen Informationen in Bild und Wort vorgestellt.
Die Entstehung dieser einzigartigen Sammlung wird von Ralf Schmidt erstmals in Kontext zur abwechslungsreichen Lebensgeschichte des Herzogs gesetzt, was teilweise bemerkenswerte Rückschlüsse auf die während der ausgedehnten Reisen und langen Auslandsaufenthalte erworbenen Steinmaterialien und die daraus geschnittenen Kunstobjekte (meist Dosen) zulässt.
Was beim Autor immer wieder fasziniert, sind die Akribie, Ausdauer und Präzision, mit denen er versucht, die teilweise heute vergessenen, unbekannten Steine, die oft als Grundlage für die Herstellung prächtiger Tabatieren dienten, zurückzuverfolgen und konkreten Fundorten nachweislich zuzuordnen. Dies gelang ihm schon vor einigen Jahren mit den bunten Jaspachaten aus Sizilien, aber auch in diesem Buch gibt es einige selbst für Fachleute überraschende neue Lokalisationen, wie etwa den „Diaspro di Barga“ aus der Umgebung der gleichnamigen toskanischen Gemeinde. Dieser dunkelrote, von weißen Adern durchzogene Jaspis wurde in großen Mengen für die Innenauskleidung der „Capella dei Principe“, der Grabkapelle der Familie Medici in Florenz, verwendet, erlangte darüber hinaus aber kaum internationale Verbreitung.
Auch der „Agata die Siena“, ein hellblau-braun-weißer Gangachat, oder der in Italien in der Steinverarbeitung so beliebte „Calcedonio di Volterra“ von Monterufoli waren bisher in Sammlerkreisen kaum bekannt.
Darüber hinaus werden einige durchaus als exotisch zu bezeichnende Vorkommen vorgestellt, wie etwa die als „Nilkiesel“ bereits im 18. Jahrhundert sehr beliebte Bilderjaspisvarietät aus Ägypten, die grünen Heliotrope, andere bunte Jaspisse und die Karneole von Ratanpor aus Indien oder die berühmten „Mokkasteine“ mit ihren fein verästelten Dendriten.
Was die besondere Faszination des Buches ausmacht, ist die Tatsache, dass immer wieder aktuelles Material, zum Teil vom Autor selbst, auf zahlreichen Forschungsreisen in mühevoller Recherchenarbeit lokalisiert, in Verbindung zu den in der Sammlung vorhandenen alten Proben gesetzt und auch der so wichtige literarisch-historische Kontext hergestellt wird.
Im ersten Kapitel wird zunächst der facettenreiche Lebensweg des Herzogs beleuchtet. Darauf folgt die Vorstellung des aktuellen Forschungsprojekts. Der dritte Teil widmet sich schließlich den Schmucksteinen und ihren Fundstellen, ausgehend von bekannten deutschen Lokalitäten, wie dem Galgenberg bei Idar-Oberstein, danach folgen weitere Fundorte in der Saar-Nahe-Region, im Markgräflerland, in Sachsen, Böhmen (der berühmte Steinbruch am Berg Kozákov) und die bereits erwähnten zahlreichen italienischen Fundstellen.
Nicht nur Material aus der Sammlung in Schleusingen wird gezeigt, sondern auch zahlreiche, oft einst der Originalsammlung angehörende Exponate, die zum Beispiel in größerer Menge nach dem Tod des Herzogs nach Idar-Oberstein verkauft wurden, konnten von Ralf Schmidt aufgespürt werden.
Fazit: Ein exzellentes Buch zu einem mehr als günstigen Preis, das jede Achat- und Jaspisbibliothek nachhaltig bereichern wird!  Johann Zenz

SCHMIDT, R. (2020): Die Schmucksteinsammlung des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen (1687-1763). Sonderveröffentlichung des Naturhistorischen Museums Schloss Bertholdsburg Schleusingen. Hardcover. Format 30x21 cm. Preis: 25,- plus Versandkosten. Zu beziehen über NHM Schloss Bertholdsburg, Burgstraße 6, 98553 Schleusingen. Tel./Fax: 036841-5310/531225. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. www.museum-schleusingen.de.

Das sagen die Leser:
„... Es ist eine große Freude, die herausragend schöne Museums-Sonderveröffentlichung über die 250 Jahre alte Sammlung des Herzogs von Meiningen zu betrachten und zu studieren, auf die Sie Ihre Leser im letzten Heft aufmerksam gemacht haben. Eine Projektförderung, die vorher schon die wissenschaftliche Aufbereitung der komplexen Schmuckstein-Sammlung mit tausenden von Objekten verschiedenster Herkunft finanziert hatte, ermöglichte nun auch den Druck der Arbeit, in der die edlen, nuancenreichen Objekte auf sehr ästhetische Weise in Szene gesetzt worden sind. Die Kombination von hoher Druckqualität, gekonntem Satzspiegel, schönen, klaren Schrifttypen und anschaulich formulierten Texten von hoher Lesbarkeit ermöglichen ein müheloses Studium, was bei der hohen Informationsdichte sogleich auffällt und zur Verbreitung des Werks bei den verschiedensten Personen beitragen dürfte. Denn wegen der Vielfalt der mineralogischen, historischen und kulturellen Aspekte (und dem moderaten Preis) dürfte es ein willkommener Geschenkartikel sein“.
Josef Alvermann, Baden-Baden

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Neuer Prachtband über polnische Achate:

 Agates from Kraków Vicinity

 28.5.2020. Man kann mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass es zu keiner anderen Mineralart so viele Buchpublikationen gibt wie zum Thema Achate. Das ist umso bemerkenswerter, als die Anzahl der Achatsammler weltweit doch eher vergleichsweise gering gegenüber „herkömmlichen“ Mineraliensammlern ausfallen dürfte. 

In die Reihe prächtiger Achatbildbände der letzten Jahre reiht sich das neueste Werk von Remigiusz Molenda ein. Der am Geologischen Museum der Universität für Wissenschaft und Technologie Krakau tätige rührige Autor hat dafür Achate aus der Region um die südpolnische Stadt Krakau in den Fokus genommen. Diese Fundstellen waren bisher in Sammlerkreisen außerhalb der Region kaum bekannt. Umso mehr verblüfft die Vielfalt an Farben und Strukturen der über 300 großformatig in diesem Buch abgebildeten Achate.
Nach einem kurzen Vorwort des Rektors der AGH Universität Krakau folgt im Rahmen der Einleitung eine übersichtliche Abhandlung der Geologie des Raumes um Krakau sowie eine allgemeine Basisinfo zum Thema Achate.
Im folgenden Kapitel werden die Fundstellen und deren Sammelhistorie näher beschrieben. 
In Kurzform wird zunächst interessantes Material von kleineren Fundorten im Krakau-Tschenstochauer-Hochland (achatisierte Ammoniten, z.B. von Bolecin) und vom Diabassteinbruch Niedzwiedzia Gora (Jaspachate) vorgestellt. 
Danach konzentriert sich der Autor auf nur fünf größere Fundorte: Den Porphyrsteinbruch bei Miekinia, den Bedweder Hügel bei Poreba, den Melaphyrsteinbruch bei Regulice, das Simota-Tal und die Ortschaft Rudno.
Nun geht es los mit schönen großformatigen Abbildungen von Achaten, geordnet nach den fünf Fundbereichen. Die Achate aus dem Porphyrsteinbruch Miekinia bei Krzeszowice erinnern mitunter frappant an ihre Verwandten aus der Region Freisen (Steinbruch Hellerberg), beeindrucken aber auch durch ganz besondere individuelle Farbkombinationen und mitunter sehr große Sphärolite.
Der Melaphyrsteinbruch am Bedweder Hügel liefert wiederum besonders bunte Achate mit diversen Einschlüssen, aus denen vor allem die Sagenitstrukturen hervorstechen. Ähnliches Material wird auch vom Melaphyrsteinbruch Regulice gezeigt. Hier sind auch Achate mit interessanter Gravitationsbänderung recht verbreitet anzutreffen.
Die Achate aus dem Simota-Tal bestechen durch besondere Strukturen wie Röhren, Pseudomorphosen und „Augen“ in großer Farbenvielfalt. Intensiv grüne-gelbbraune Kontraste verleihen vielen Stücken von dieser Fundstelle ein ganz besonderes Erscheinungsbild. 
Der Großteil des Buches ist den vielfältigen Achaten, die rund um das Dorf Rudno gefunden werden, gewidmet. Nahezu sämtliche bekannten Achatstrukturen können hier beobachtet werden, besonders beeindrucken wieder Exemplare mit feinen Röhrenstrukturen („Tubes“), verschobener Gravitationsbänderung und kontrastreicher herkömmlicher Bänderung.
Die besten Achate aus der Region Krakau, obwohl meist nicht besonders groß, können problemlos mit erstklassigem Material von anderen weltweiten Fundorten mithalten. Umso verwunderlicher ist es, dass diese Fundstellen in Sammlerkreisen außerhalb Polens bislang nahezu unbekannt waren!
Fazit: Ein prächtiger Bildband mit hochinteressanten Achaten aus einer Fundregion, die mehr Aufmerksamkeit verdienen würde. Für Achatfreunde ein absolutes Muss! J. Zenz

Molenda, R. (2020): Agates from Kraków Vicinity. AGH University of Science and Technology, Krakow. Hardcover. Format 34x23,5 cm. 199 Seiten. Mehr als 300 farbige Abbildungen. In englischer Sprache.

 

 
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Der 2. Band von Dietrich Mayer „Mehr erlesene Achate“!


Dietrich Mayer und Rainer Bode präsentieren das neue Achatbuch. Fotos Bode und Möllmann.

21.8.2017. Wenn Sie begeisterter Achatsammler sind, so richtig hoffnungslos mit Haut und Haaren den Achaten verfallen, dass Sie bereits nächtens von ganzen Vitrinen voll wunderbar gebänderter Achate in intensivsten Regenbogenfarben und mit wundersamsten Einschlüssen träumen, dann wird Sie beim ersten Durchblättern des neuen Buches „Mehr Erlesene Achate“ von Dietrich Mayer mit Sicherheit so manches Déjà-vu überkommen, mit der nicht unwesentlichen Tatsache allerdings, dass alle Achate in diesem Buch (bis auf zwei Stücke ausnahmslos aus der mittlerweile um die 5.500 Exemplare umfassenden Sammlung des Autors) absolut real sind - anschaubar, angreifbar und nicht aus dem flüchtigen Reich der Träume stammend!

Bereits mit seinem ersten Band (2013 ebenfalls erschienen im Bode-Verlag) konnte Dietrich Mayer die Messlatte für eine wirkliche weltweite Top-Achatsammlung sehr, sehr hoch legen. Mit dem neuen Bildband - und das erschien eigentlich wirklich kaum mehr möglich - hat er die Kriterien für hochwertigste Sammlungsstücke in Bezug auf Bänderung, Farbintensität und Farbkontrast nochmals ein deutliches Stück ausgeweitet.

Das Kernstück dieses neuen (auch wiederum foto-, satz- und drucktechnisch absolut unübertrefflichen) Achatkunstwerkes stellen die erst in den letzten vier Jahren in westlichen Sammlerkreisen bekannt gewordenen Achate aus China dar. Der Autor war der erste deutsche Sammler, der die Qualität und das große Potential dieser mitunter aufgrund eines Übersetzungsfehlers fälschlicherweise als „Fighting Blood“-Achate bezeichneten Achate richtig einschätzte und somit - die Gunst der Stunde nutzend - eine der weltbesten Sammlungen in diesem völlig neuen Sammelgebiet innerhalb kurzer Zeit zusammenstellen konnte. So finden sich auf rund 140 (!) Seiten Abbildungen von Spitzenachaten aus China, bei denen Herr und Frau „Normalsammler“ bereits bei nur einem vergleichbaren Stück in der eigenen Sammlung in Entzücken ausbrechen würden. Diese Farbenpracht und die vielfältigen, bisher einfach unvorstellbaren Schnittbilder und Einschlüsse (vor allem die für China-Achate typischen goldfarbenen Plumes) sind absolut überwältigend. Man muss allein diese Seiten wohl hunderte Male durchsehen und bei jedem einzelnen Achat entsprechend lange verweilen, um die ganze Schönheit und Pracht des jeweiligen Stückes wirklich in sich aufnehmen zu können!

Auf den folgenden Seiten gibt Dietrich Mayer einen Überblick über die weitere Entwicklung seiner Sammlung seit dem Erscheinen des ersten Buches. Einen zweiten Schwerpunkt bilden dabei die vielfältigen Achate aus Marokko. Der Autor hat dieses Land und dessen Achatfundstellen ja selbst mehrfach und regelmäßig besucht und neben dabei getätigten Eigenfunden ein Netzwerk unter den lokalen Händlern aufbauen können, das ihm dauerhaften Zugang zu den besten Achatqualitäten sichert. Auch diese Stücke von mitunter reichhaltigen Fundstellen wie Aouli, Bou Lili, Ifrih-Ishabar, Kerrouchen, Itzer, Boulemane, Tamaroute, Zaer-Zaiane, Agouim, „Al Hama“, Asni, Anougal (hier beeindruckt der bisher größte bekannte Sammlerachat Marokkos mit einer Breite von 50 cm), Sour, Sefrou, Toubkal oder dem erst in den letzten Jahren besonders bekannt gewordenen Bou Hamza lassen den Betrachter mit offenem Mund staunend und sprachlos zurück ...

Einerseits ist es nahezu unglaublich, eine derartige Vielzahl von makellosen Achaten in allerbester Qualität in einem doch relativ kurzen Zeitraum zusammentragen zu können, andererseits führt die Mayer-Sammlung, die wohl mit Fug und Recht als die aktuell beste und umfangreichste Achatsammlung weltweit gelten darf, deutlich vor Augen, welches große Potential in Achaten steckt und es durchaus möglich ist, auch heutzutage noch eine absolute Top-Sammlung zusammenstellen zu können. Dazu braucht man vor allem aber unglaubliche Akribie, große Ausdauer, eine Menge Zeit, weltweite Kontakte, einige Reiselust, Wissen und Verständnis um die Qualitätskriterien von Achaten und - zugegebenermaßen – auch einen entsprechenden Geldbeutel.

Weitere prächtige Achate aus Deutschland, Polen, Bulgarien, England, Botswana, Mocambique, Sambia (Neufunde), Madagaskar, Indonesien, Australien, den USA, Mexiko, Argentinien (der Autor widmet sich im Text der spannenden Entdeckungsgeschichte der so genannten „Condor-Achate“ und rückt so manchen, auch in der einschlägigen Literatur tradierten Irrtum ins rechte Licht) und Peru runden das neue Mayer-Bode´sche Achatmeisterwerk absolut gelungen ab. Alle enthaltenen Achatfotos wurden von Andreas Wawra angefertigt.

Wenn Sie unglaubliche Achate nicht nur in Ihren Träumen sehen wollen, sollten Sie dieses Buch unbedingt Ihrer Bibliothek hinzufügen!  Johann Zenz.

Mayer, D. (2017): Mehr erlesene Achate (More Exquisite Agates). Bode Verlag, Salzhemmendorf. Hardcover, Format 24x28 cm, 800 Farbfotos, 424 Seiten. € 58,00 zuzüglich Versandkosten.

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