Aktuell sind 2 Gäste und keine Mitglieder online

Ste.-Marie-aux-Mines 2015

Der richtige Sommer beginnt erst mit Ste.-Marie-aux-Mines ...

Vom 25. bis 28. Juni (25.-26. Juni nur Fachbesucher) wird Ste.-Marie-aux-Mines im Elsass zum 52. Mal zum Mekka für alle Freiluft-Mineralien-Fossilien-Edelstein-Pilger. Fast 1.000 Aussteller aus der ganzen Welt haben sich angekündigt, um den 40.000 erwarteten Gästen alles zum Thema Schöne Steine zu bieten.

Insbesondere die vielen Händler aus Marokko dürften es nicht leicht haben, bei der riesigen Konkurrenz aus dem eigenen Land noch genügend Umsatz zu machen. Aber - wir werden sehen, dass sie alle wieder versammelt sind und auf das große Glück hoffen. 
Was wird es an mineralogischen Neuigkeiten geben? Sicher sind es wieder die Chinesen, die für Überraschungen sorgen. Einige Händler (z.B. Jordi Fabre) werden Material aus diversen Sammlungsaufkäufen anbieten - schauen wir mal, was da so dabei sein wird. Das Messe-Team rund um Bürgermeister Claude Abel hat sich für dieses Mal ganz besonders viele Attraktionen einfallen lassen. So steht das diesjährige Thema der Sonderschau unter dem Motto „Die Mineralien der Alpen“. Präsentiert wird sie vom französischen Sammler Alain Martaud, der schon bei der letztjähringen Sonderschau „Kupfer“ maßgeblich beteiligt war. In einer weiteren Ausstellung („Lapis Philosophorum“ - der Stein der Weisen) im neuen CIAP-Gebäude wird das Wirken des russischen Gemmologen Victor Tuzlukov vorgestellt - er ist einer der Steinschneider, der durch neue Schlifftechniken und -designs auf sich merksam machte. Lassen wir uns überraschen, welche kostbaren Schätze er uns zeigen wird.


Im CIAP-Gebäude sind mehrere Ausstellungen und Sonderschauen zu sehen. Foto R. Bode.

Bernsteinfreunde werden die Exponate begeistern, die das Bernsteinmuseum aus Kaliningrad in einer Sonderschau im Parc Jules Simon zeigen wird. Zudem werden russische Bernsteinschnitzer vor Ort sein. Im Schwimmbad, direkt neben dem Theater, wird eine kleine Ausstellung über das Mineral Staurolith zu sehen sein. Das Künstlerpaar Jörg Thomas und Andrée Roth zeigen im 1. Stock des CIAP-Gebäudes ihre Acryl-Malereien von schönen Mineralien-Stufen.


Der Bode-Verlag ist auch wieder mit seinem Buchsortiment in SMAM vertreten - gleicher Platz wie immer im Val Expo, in der Nähe der Sonderschau ALPEN - Stand VE2-100.


___________________________


Börsen in China:

Abenteuerlich: Chenzhou-Börse 2015 mit über 100.000 „Besuchern“ ...

Angepriesen als die größte Mineralienmesse in Asien, hat die „Chenzhou Gem & Mineral Show“ vom 21.-25. Mai besuchermäßig sämtliche Erwartungen sowie alle menschliche Vorstellungskraft übertroffen. Erst relativ kurzfristig wurde die Messe ja von Changsha zum neuen Messestandort Chenzhou auf recht kuriose Art „verlegt“ (wir berichteten). Dennoch: 100.000 Besucher und mehr haben am besagten Wochenende die Ausstellung besucht - eindeutig Weltrekord für eine Mineralienbörse!

In Massen wurden sie aus der Stadtmitte ins außerhalb gelegene Messezentrum herangekarrt, denn es lockte freier Eintritt. Mit welchen uns nicht bekannten Mitteln weiterhin gearbeitet wurde, um solche Besucherrekorde zu erzielen, ist uns nicht bekannt. Man munkelte sogar, dass extra eine Art „Zwangsfeiertag“ eingeführt wurde, um möglichst viele Besucher anzulocken oder gar zur Messe hinzutreiben.
Mit Mineralien hatten diese aber leider nicht viel am Hut - vor Preisen von 30 $ schreckten sie laut eines Händlers bereits zurück. Nachdem am Donnerstag noch einige ernsthafte Geschäfte zu machen waren, galt am Freitag ab Mittags an einigen Ständen: wegen Überfüllung geschlossen!
„Collector's Edge“ aus Golden, Colorado, berichtete von bis zu 100 Besuchern beziehungsweise Schaulustigen gleichzeitig an ihrem Stand. Statt Mineralien zu kaufen, wollten diese vor allem eines: Fotos mit Westlern, die anscheinend sonst in der Gegend gar nicht erst auftauchen.
Dem Chaos wurde aber bald der Garaus gemacht und „Collector's Edge“ mussten ihren Stand am Samstag aus Sicherheitsgründen fürs Laufvolk dicht machen. Ein anderer US-Händler war seit Freitag gar nicht mehr zu sehen. Ähnlich ging es auch anderen internationalen Händlern. Ernsthafte Kunden schafften es dadurch gar nicht erst auf die Messe und riefen nach stundenlanger Warterei vor den Hallen enttäuscht bei ihren Händlern an, um ihre Heimfahrt anzukündigen. Verkaufstechnisch war Chenzhou 2015 gelinde ausgedrückt ein Desaster, ähnlich dem von Changsha in 2013. Vom rein organisatorischen Aspekt soll es aber etwas routinierter zugegangen sein als seinerzeit in Changsha; auch in punkto Logistik war das Chenzhou-Team wesentlich besser aufgestellt. Und: Eine schöne und sehenswerte Sonderausstellung, frei nach dem Motto „Zeigt her, was ihr habt“, wurde organisiert. 2016 wird dann wieder Changsha zum Austragungsort, wie diversen Ankündigungen auf Postern, Rollups und im Internet zu entnehmen war.Das große Fragezeichen, wie es in China aber zukünftig weitergehen wird, bleibt. Kristina Bode



Alle Fotos Jörg Sahlmann,

_________________________