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Verstorben

Hans Vidar Ellingsen (†)


Hans Vidar Ellingsen mit Freunden in Namibia: Ralf Wartha, Marius Steiner, unbekannt, Andreas Palfi, Hans Vidar Ellingsen (v.l.n.r.). Fotos R. Bode + G. Niedermayr.

Am 30. August 2014 starb nach langer, geduldig ertragener Krankheit in Oslo der bekannte Sammler und Amateurmineraloge Dr.-Ing.Hans Vidar Ellingsen.
Hans Vidar Ellingsen erblickte am 17. 10. 1930 in Dønna, Nordland, das Licht der Welt. Mit sieben Jahren siedelte die Familie nach Trondelag über, wo Hans Vidar auch seinen Schulabschluss absolvierte. 1952 kam er nach Österreich und begann hier in Graz ein Studium der Elektrotechnik an der damaligen Technischen Hochschule (heute Technische Universität), das er 1958 als Diplomingenieur abschließen konnte. Nach seinem Technikstudium arbeitete er acht Jahre bei Siemens in Deutschland in München, Berlin und Erlangen, bevor er 1965 wieder nach Norwegen zurückkehrte. Während dieser Zeit nahm er auch sein Technikstudium in Graz wieder auf und schloss dieses 1965 mit einer Doktorarbeit über „Die Regelung von Wasserkraftanlagen mit großen Fallhöhen“ ab. Wieder zurück in Norwegen arbeitete er für das Norwegische Schiff-Forschungs-Institut (NSFI) in Trondheim und ab 1976 in Oslo, wo er u. a. am ersten Einbau eines Computers in ein norwegisches Handelsschiff an vorderster Stelle involviert war. 1984 wurde das NSFI mit dem Norwegian Marine Technology Research Institute (MARTINTEK) zusammengelegt und Hans Vidar Ellingsen war hier bis zu seiner Pensionierung als Consultant tätig. Seit seiner mit 70 Jahren erfolgten Pensionierung war er bis 2008 als freiwilliger Mitarbeiter im Geologischen Museum in Oslo tätig, wo er sich insbesondere mit der röntgenographischen Phasenanalyse befasste. Hans Vidar Ellingsen war auch zehn Jahre lang Präsident der Norwegian Amateur Geology Society (NAGS). Sein Interesse für die Mineralogie, die ihn bis an sein Lebensende in Bann hielt, führte ihn auch mit seiner Lebensgefährtin Astrid Haugen zusammen, die er 2008 ehelichte und die ihn in den letzten Jahren mit großer Aufopferung pflegte. Gemeinsam lösten sie so manches mineralogisches Problem. Der Autor dieser Zeilen hatte mehrmals die Gelegenheit, Hans Vidar Ellingsen als Teilnehmer von Exkursionen in Grönland, Namibia und Österreich, die Freunde des Naturhistorischen Museums in Wien führten, erleben zu dürfen. Seine Begeisterung für Mineralien und seine Liebe zur Musik haben viele dieser Fahrten angenehm bereichert. Andere, immer mineralogisch inspirierte Reisen führten Hans Vidar Ellingsen und Astrid Haugen nach Deutschland, Skandinavien und Kola. Besonders ins Herz geschlossen hatte das Ehepaar Ellingsen aber die Mineralien Namibias und hier insbesondere die komplexen Mineralvergesellschaftungen von Aris. Hans Vidar Ellingsen stand mit einer Reihe von Sammlern und Wissenschaftlern in regem Gedankenaustausch und er war es auch, der in den Steinbrüchen von Aris in Namibia u. a. ein hier gar nicht so selten auftretendes Mineral als neue Mineralphase vermutete. Yakovenchuck et al. (2011) haben dieses wasserhaltiges Na-Ca-Silikat untersucht, tatsächlich als neues Mineral erkannt und zu Ehren des Finders den Namen Ellingsenit vorgeschlagen. Hans Vidar Ellingsen ist damit auch in der Mineralogie unsterblich geworden. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.
Gerhard Niedermayr


Ellingsenit von Aris in Namibia. Foto Matthias Reinhardt.


Prof. Carlo Maria Gramaccioli (†)

15.10.2013. Wir nehmen Abschied von Prof. Carlo Maria Gramaccioli, der vor einigen Tagen verstarb. Mit ihm ist einer der aktivsten und anerkanntesten Mineralogen Europas von uns gegangen. Wir sind dankbar, dass wir Prof. Gramaccioli noch im letzten Jahr auf der „mineralien hamburg 2012“ zusammen mit seinem Schwiegersohn Italo Campostrini
 als Ehrengast begrüßen und erleben durften (siehe Fotos unten). Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.